Insektenhotel

Insektenhotels bauen schafft neuen Lebensraum im Garten

Insektenhotels als Nisthilfen sowie als Schlaf- und Winterquartiere für Insekten sind wirkungsvolle und zum Teil leicht umsetzbare Möglichkeiten für erlebten Naturschutz. Was wäre ein blühender Kirschbaum oder eine Wildblumenwiese ohne das Summen von Bienen und Hummeln? Doch was uns so selbstverständlich erscheint, ist zunehmend bedroht. Die natürlichen Lebensräume der fleißigen Blütenbesucher werden mit jeder planierten Fläche kleiner; Monokulturen, Umweltgift und Gentechnik gefährden das Überleben vieler Insektenarten. 

Insektenhotels finden in Gärten oder auf Balkonen Platz, dort können die nützlichen Insekten ihre Nester errichten. Auch ein Insektenhotel für Florfliegen, ein Schmetterlingskasten und ein Ohrenkneiferhaus sind sehr sinnvolle Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung heimischer Garten-Nützinge.

Neben Insektenhotels benötigen Insekten blühende Gärten, um sich wohlzufühlen. Nautroasen auf kleinen Raum, begrünte Fassaden oder eine Wildblumenwiese helfen, ein insektenfreundliches Umfeld zu gestalten. Wie spannend die Welt der Hotelbewohner ist, lernt man beim Beobachten der Insekten. Insektenhotels öffnen den Blick auf die faszinierende Insektenwelt und ihre Artenvielfalt.

Fachgerechte Insektenhotels, die Ihren Garten und Balkon schmücken, gibt es hier bei uns im Online-Shop zu kaufen.
 

Insektenhotel selber bauen

Ein Insektenhotel selber bauen und gestalten ist ein kreativer und bereichernder Prozess für Kinder und Jungendliche zum Beispiel in Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen und zuhause. Die jungen Baumeister sind mit Begeisterung dabei, schneiden Pflanzenröhrchen zurecht, stecken Holzelemente zusammen, hantieren mit Hammer und Bohrmaschine oder sägen Bauteile zurecht. So sind vielerorts bereits wunderschöne Insektenhotels mit viel Liebe zum Detail entstanden, die zur Beobachtung einladen und reiche Inspiration für weitere Aktionen bieten.

Warum bauen Kinder und Jugendliche gemeinsam Insektenhotels für Wildbienen, Hummeln, solitäre Wespen und andere Insekten und laden die Tiere damit ein, sich in einem Garten, auf einem Schulhof oder auf einer Terrasse anzusiedeln? Weil Kinder die Natur und ihre Probleme wohl mit einer viel größeren Offenheit betrachten als viele Erwachsene. Wir beklagen heute fast schon resignierend, dass es unserer Umwelt immer schlechter geht und dass man kaum etwas dagegen tun kann. Damit weichen wir aber den kleinen Möglichkeiten, die jeder von uns hat, um der Natur zu helfen, nur aus. Kinder bauen gemeinsam mit Ihren Eltern und Großeltern Insektenhotels, weil offensichtlich der Bastelspaß und die Freude am Beobachten ganz besondere Erlebnisse für sie sind und ihnen die Bewohner des Insektenhotels die Möglichkeit geben, sich auf etwas Neues einzulassen, in dem es so viel zu entdecken gibt.
 

Warum brauchen wir Insektenhotels?

Insektenhotels sind notwendig, da bereits vor 25 Jahren sieben Prozent der hierzulande ehemals heimischen Wildbienenarten als ausgestorben gelten. Etwas 40 Prozent der bei uns vorkommenden Solitärbienen und -wespen wurden damals schon als gefährdet oder akut gefährdet eingestuft. Heute ist die Rote Liste der gefährdeten Solitärbienen und -wespen noch länger geworden. Insekten haben jedoch sehr wichtige Funktionen. Obwohl sie schon seit Jahrmillionen existieren, wurde ihre Rollen als Blütenbestäuber und Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung lange unterschätzt.

Wie bei vielen anderen Tierarten und Gartentiere liegen die Ursachen der Gefährdung in einem unzureichend gewordenen Nistplatz- und Nahrungsangebot. Fast alle Wildbienenarten brauchen Niströhren, in denen sie ihre Brutzellen aneinanderreihen können. Dazu benutzen sie zum Teil bereits vorhandene Höhlungen oder sie graben sich ihre Nistgänge selbst. Die Nester solitär lebender Bienen sind klein, die Larven entwickeln sich in verlassenen Käferfraßgängen oder Mauerwerksritzen, in hohlen Pflanzenstängeln, in den Lücken von Trockenmauern oder in winzigen Löchern in der Erde, welche die Bienenmutter an einem Hohlweg am sandigen Ufer eines Flusses oder in die Lehmwand eines alten Gebäudes gegraben hat. Trockenrasen, ein besonders wertvoller Lebensraum für im Boden nistende Solitärbienen und Hummeln, ist heute kaum noch zu finden. Brombeergebüsch oder Wildstaudenfluren wurden vielerorts verdrängt und dadurch den in Stängeln nistenden Bienenarten die Nistplätze entzogen. An den glatt verputzten Fassaden moderner Häuser finden Mauerbienen keine Fugen und Nischen mehr für ihre Nester. Lehmwerkfassaden, mit Ried und Stroh gedeckte Häuser, alte Holzschuppen, Abbruchkanten an Hohlwegen, Trockenmauern, Kies- und Lehmgruben, alles übliche Lebensräume von Wildbienen, sind ebenso rar geworden wie alte Bauerngärten mit Kräutern und Blumen, Gemüsebeeten und Obstbäumen, in denen die Insekten Nahrung und Brutstätten fanden.

Und letztlich sit auch unsere moderne Landwirtschaft aus der Sicht von Wildbienen ein einziges Desaster. Riesige Felder, chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfung und erntemaximierende Düngung, Obstbäume und Hecken, die am Feldrand wuchsen, wurden abgeholzt und farbenprächtige Wildblumen wie Margerite, Kornblume, Klatschmohn, Kornrade oder Ackerwachtelweizen sieht man nicht mehr. Man kann den Zustand beklagen, akzeptieren muss man ihn nicht, denn auch im Kleinen, im eigenen Garten lässt sich vieles für die Verbesserung der Lebenssituation von Wildbienen tun. Die Tiere mit einem Insektenhotel im eigenen Garten anzusiedeln, ist eigentlich ziemlich einfach und sogar möglich, wenn man nur einen Balkon besitzt.

Wissenswertes über die Bewohner von Insektenhotels

Bewohner von Insektenhotels sind fleißige Blütenbestäuber. Ohne Bestäubung durch Bienen und andere Insekten würden rund 80 Prozent unserer Blütenpflanzen von der Erde verschwinden. Diese Pflanzen könnten sich nicht mehr vermehren, keine Früchte und Samen ausbilden. Nur selten machen wir uns bewusst, dass auch die meisten unserer Nutzpflanzen von Insekten bestäubt werden müssen, bevor wir auf eine Ernte hoffen können.

Viele gehen von der Annahme aus, dass nur Honigbienen und Hummeln für die Bestäubung unserer Kulturpflanzen zuständig sind. Honigbienen und Hummeln sind so beliebt, weil sie unermüdlich fleißig und im Allgemeinen friedlich sind. Wesentlich skeptischer betrachten wir die anderen seltsamen Pflanzenbesucher. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Honigbienen oder Wespen wissen wir nicht, was wir von ihnen halten sollen, denn schließlich gibt es „sitchhaltige“ Beweise dafür, dass man Wespen nicht über den Weg trauen kann.

Zum großen Teil handelt es sich bei den unbekannten Blütenbesuchern aber um wild lebende Verwandte der Honigbiene, auf deren Mithilfe bei der Blütenbestäubung die Honigbienen und mit ihnen das gesamt Ökosystem dringend angwiesen sind. Wildbienen kommen allein in Deutschland mit über 500 Arten vor. Doch trotz ihrer Nützlichkeit, Artenvielfalt und interessanten Lebensweise ist das Wissen über diese Tiere nicht sehr verbreitet. So ist vielfach nicht bekannt, dass es sich auch bei den beliebten und bekannten Hummeln und Wildbienen handelt.

Bei ihren Bestäubungsdiensten haben viele Wildbienen eine zweckhafte Bindung an bstimmte Blütenpflanzen entwickelt, ohne sie gäbe es manche Blume nicht und mancher Obstbaum würde keine Früchte tragen.

Andere Blütenbesucher und Blütenbestäuber, die uns mit ihrer gelbschwarzen Hinterleibszeichnung irritieren, sind Schwebfliegen aus der Gruppe der Zweiflügler, während Bienen und Wespen zu den Hautflügler gehören. Schwebfliegen sind völlig harmlos. Sie besitzen keinen Stachel.

Daneben sehen wir Grab-, Schlupf- und Faltenwespen, die ebenfalls an der Bestäubung der Blüten beteiligt sind. In erster Lininie handelt es sich bei Wespen um Raubinsekten. Hauptsächlich ernähren sie sich von Blütennektar, Früchten und Baumsäften. Ihr Nachwuchs aber braucht Frischfleisch. Wespenmütter verfüttern an ihren Nachwuchs überwiegend das was wir als Schadinsekten bezeichnen. Eine ökologische und „sanfte“ Schädlingsbekämpfung ist das Ergebnis. Mit dem Aufstellen beziehungsweise Aufhängen eines Inssektenhotels unterstützen sie diese beiden Vorteile aktiv: Blütenbestäubung und Schädlingsbekämpfung in Einem!

Die meisten Wespen führen eine solitäre Lebensweise, bilden also keine Staaten, und müssen sich und ihren Nachwuchs alleine durchs Leben bringen. Wir sollten uns also mit den Wespen arrangieren und sie mit Insektenhotels aktiv unterstützen. Denn sie spielen im Naturhaushalt die unverzichtbare Rolle von Regulatoren. Ohne ihre nützlichen Dienste könnten wir uns vermutlich vor Pflanzenschädigungen und Plagegeistern nicht mehr retten.

Insektenhotel selber bauen

Ein Insektenhotel bietet vielen Garten Nützlingen oft den einzig annehmbaren Lebensraum weit und breit. Wildbienen zieht es in Gärten, wo sie im Sommer ausreichend Nektar- und Pollenquellen finden und wo es Unterschlupf- und Nistgelegenheiten für sie gibt. Mit etwas Geschick und Phantasie kann jeder solche Unterschlupf- und Nisthilfen bauen. 

Insektenhotels für Wildbienen können gebündeltes Schilfrohr, markhaltige Pflanzstängel, mit Löchern versehene Hartholzblöcke, Abschnitte von Bambusröhren, Lochziegel, ein Baumstumpf mit alten Käferfraßgängen, ein mit Kaninchendraht zusammengehaltenes Graspaket und vieles anderes sein. Bringt man die einzelnen Elemente in einem überdachten Holzkasten unter, den man durch Zwischenbretter unterteilt, wird aus dem Holzverschlag ein komfortables, mehrstöckiges Insektehhotel.

Sobald das Insektenhotel werden bald darin die ersten Zimmer bezogen sein. Es könenn jetzt wunderbare Szenen am Insektenhotel erlebt werden. Mütter, die ihre Kinderstuben einrichten und trotz der Vielzahl von Brutröhren immer wieder die eigenen Haustüren erkennen und arbeitsscheue Verwandte, die in fremde Wohnungen eindringen, sich dort über den Stand er Bauarbeiten informieren und ihre Eier schließlich in gemachte Betten legen. Wir können Streitigkeiten um die Besitzrechte von Wohnungen beobachten, Umzügle, Eingangskontrollen und Rauswürfe, wenn ein Eindringling nicht die richtige Duftmarke vorzuweisen hat. Das Insektenhotel gewährt eine Fülle von Einsichten in das faszinierende Leben von Wildbienen, solitärer, friedfertigen Wespenarten und anderen Bewohnern des Insektenhotels.

Ein Insektenhotel können Sie selbst bauen, und vielleicht finden auch Ihre Kinder Spaß daran und helfen dabei. Weitere Bauanleitungen für Insektenhotels finden Sie hier. Wie Sie dann die einzelnen Nützlingsquartiere im Insektenhotel gestalten und unterbringen, bleibt Ihrer Phantasie überlassen. Achten Sie dabei bitte auf Vielfalt. Einsiedlerbienen und -wespen sind in der Regel hoch spezialisiert und beziehen nur Wohnungen, die ihren jeweiligen Ansprüchen entsprechen. Umbauten im Insektenhotel sind später möglich. Man sollte mit den Arbeiten aber bis zum jeweils nächsten Frühjahr warten, wenn die Überwinterungsgäste ihr Nützlingsquartiere verlassen haben und neue Bewohner noch nicht eingezogen sind.

Im Folgenden einige Ideen für die Füllung Ihres Insektenhotels:

  • Gitterziegel, Lochziegel oder Hartholzblöcke kan man beim Befüllen der Fächer einfach aufeinanderstapeln.
  • Schilfhalme oder Strohhalme muss man gegebenenfalls bündeln. Sehr dekorativ sehen diese Halmbündel aus, wenn man sie in einem Tonrohr oder unter halbrunden Dachfirstziegeln unterbringt
     
  • Zum Füllen der Gefache eignen sich ebenso gut auch eingerollte Schilfmatten oder durchbohrte Hartholzstücke. Sie können Nisthilfen für Blattschneider-, Masken- oder Mauerbienen sein.
     
  • Gitterziegel, Lochziegel oder Strangfalzziegel können als Insektenhotel für Wollbienen, Mauerbienen oder solitäre Wespenarten dienen.
     
  • Totholzstücke mit alten Käferfraßgängen, Spalten oder Astlöchern ergeben Quartiere für Holzbienen, Pelzbienen oder Blattschneiderbienen.
     
  • Getrocknete Zweigabschnitte von Holunder, Brombeere oder Himbeere eignen sich für die Bewohner markhaltiger Stängel.
     
  • Sehr dekorative Elemente im Insektenhotel sind aufgestapelte Holzscheite, die Spaltenverstecke für vielerlei Insekten bieten und Faltenwespen als Baumaterial zum Abnagen dienen.
     
  • Ein Tonblumentopf kann mit einem Gemisch aus angefeuchtetem Lehm, Strohhäcksel oder Holzwolle gefüllt werden, in das man nach dem Trocknen Löcher bohrt. So entsteht eine Steilwand im Kleinstformat für Maskenbienen oder Seidenbienen.
     
  • Die Löcher in Hohlblocksteinen sind meist zu groß, um von solitären Bienen und Wespen besiedelt zu werden. Man schafft geeignete Niststätten im Insektenhotel, indem man die Löcher mit Lehm zuschmiert. In einige der zugeschmierten Löcher bohrt man geeignete Einschlupflöcher. Seidenbienen oder Lehmwespen können sich dort ihre Brutröhren selbst graben oder den herausgekratzten Lehm als Baumaterial verwenden.

Dies sind lediglich Vorschläge. Mit Spaß am Basteln und diesen Anregungen werden Sie rasch eigene Ideen entwickeln, um die einzelnen Elemente des Insektenhotels nach Ihren Vorstellungen selbst zu gestalten. Bereits komplett fertige und von uns empfohlene Insektenhotels können Sie hier kaufen.