Insektenhotel für Wildbienen

Insektenhotels für Wildbienen sollten in jedem Garten aufgehängt werden

Insektenhotels für Wildbienen sollten jetzt und in Zukunft zum Standardprogramm einer jeden naturnahen Gartengestaltung gehören. Denn: Bienen – da denken wir vor allem an die Honigbiene. Sie ist uns nicht nur wegen des Honigs, den wir von ihr erhalten, ein Begriff, sondern auch wegen der hoch organisierten Lebensform in großen Bienenvölkern. In der freien Natur gibt es  noch viel mehr Bienenarten, die als Einzelgänger leben und ihre Nistkammern in Bromberranken, in Fraßgängen von Käfern in Totholz oder im Erdboden anlegen. Solange man sich nicht mit ihnen beschäftigt, fallen ihr Artenreichtum und ihre wichtige Rolle im Ökosystem gar nicht auf. Allein in Deutschland und Österreich gibt es über 500 Arten. Mit einer Größe von 1,3 mm bis 3 cm sind viele der Wildbienen im Aussehen einander sehr ähnlich. Sie haben jedoch sehr unterschiedliche Anforderungen an Nahrungsangebot und Nistmöglichkeit. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl fachgerechter Insektenhotels für Wildbienen. Wir meinen: Für jeden Geschmack beziehungsweise für jeden Gartne ist etwas dabei:

    

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Fleißige Bestäuber wohnen im Insektenhotel

Die kleinen Bienen leisten große Arbeit, wenn es um den Austausch von Pollen und die Bestäubung der Pflanzen geht. 80% der Blühpflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen. Die fleißigen Bienen übernehmen den größten Teil davon. Honigbiene, Wildbiene und Hummel sind die wichtigsten Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen, denn sie sammeln Pollen für die Vorratskammern ihrer Nachkommen. Für jedes Ei, das sie in eine Kammer legen, ist ein entsprechender Vorrat notwendig. Dafür müssen sie viele Blüten besuchen und verbreiten so den Pollen. Sie fliegen im Schnitt etwa eine Stunde von Blüte zu Blüte und besuchen dabei Hunderte von Blütenkelchen, bis sie mit voll gefüllten Pollentaschen zu ihrem Nest zurückkehren.

Wildbienen und Hummeln sind schon ab März unterwegs. Sie besuchen die Blüten auch bei kühleren Temparaturen und bei bewölktem Himmel, noch bevor die Honigbiene im Einsatz ist. Diese braucht es etwas wärmer und wird erst ab 15 Grad Celsius richtig aktiv. Dann haben die Wildbienen in der Natur und im Erwerbsobstbau bereits viele Tausend Blüten bestäubt.

Nektarsammler
Auch Wespen, Fliegen, Käfer und Schmetterlinge tragen zur Verbreitung von Pollen bei, jedoch lange nicht in dem Ausmaß wie die Bienen. Sie sind vor allem am Nektar interessiert, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, und nehmen dabei den Pollen, der an ihrem Körper haften bleibt, eher durch Zufall mit.


Spezialisten wohnen im Insektenhotel

Manchen Bienen sind auf die Blüten einer bestimmten Pflanze spezialisiert – was sowohl für die Pflanze als auch die Biene Vor- und Nachteile hat. Für die Pflanze ist es ein Vorteil, wenn die Biene nur zu Blüten ihrer Art fliegt und somit für eine sehr effiziente Bestäubung sorgt. Die Biene hat den Vorteil, sich auf eine Blütenart einstellen zu können und immer auf die gleiche Art an Pollen und Nektar heranzukommen. Solche Spezialisten haben sich meist besonders einander angepasst. Die Bienen haben jeweils spezielle Rüsselwerkzeuge entwickelt, um den Nektar in bestimmten Blütenröhren zu erreichen. Dafür haben sie den Nektar für sich allein, weil die anderen Insekten nicht das nötige „Spezialwerkzeug“ haben und nicht dazu gelangen können. Der Nachteil dieser Symbiose ist, dass bei einem Ausfall des einen auch die Population des anderen gefährdet ist. Fällt die Pflanze aus, fällt auch das gesamte Nahrungsangebot für die Biene aus. Stirbt das Insekt aus, sind Bestäubung und Fortpflanzung für die Pflanze nicht mehr möglich.


Generalisten sind ebenfalls Bewohner fachgerechter Insektenhotels

Eine andere Strategie ist das Sammeln von Pollen und Nektar von mehreren Blütenarten. Die Insekten sind nicht so abhängig von einer Wirtspflanze, dafür müssen sie sich auf verschieden gebaute Blüten einstellen. Dies verlangt mehr Zeit beim Sammeln und bedeutet mehr Konkurrenz, weil der Nektar auch für andere Insekten erreichbar ist. Für die Pflanzen bedeutet dies den Besuch von vielen Insekten, allerdings wird der Pollen auf viele Pflanzen verteilt und nicht nur innerhalb der eigenen Art.
 

Solitär oder sozial


Im Gegensatz zu Honigbienen lebt die überwiegende Mehrzahl der Wildbienen als Einzelgänger. Einige wenige nutzen aber auch die Vorteile einer Gruppe.
 

Solitär lebende Wildbienen


Jedes Bienenweibchen führt für den Nestbau und die Brutpflege allein aus. Es baut seine eigene Brutkammer und legt darin einen Nahrungsvorrat aus Pollen und Nektar an. Nachdem die Biene ein Ei hineingelegt hat, verschließt sie die Brutkammer. Das Ei entwickelt sich zur Larve, die sich von dem Vorrat ernährt. Bei den meisten Arten schlüpfen die fertigen Bienen noch im selben Jahr und ihre Lebensdauer beträgt nur vier bis sechs Wochen, außer die jungen Bienen erscheinen erst spät im Jahr und überwintern. In der kurzen Zeit ihres erwachsenen Lebens sorgen die Bienen für Nachkommenschaft mit Nestbau, Vorratsbeschaffung und Eiablage. Sie bauen eine Brutzelle nach der anderen und produzieren im Schnitt 20-40 Nachkommen. Räuber, Parasiten, Nässe und Schimmel verringern die Zahl um mindestens die Hälfte.
 

Gruppenbildende Wildbienen


Machen Bienen leben in Gruppen zusammen, weil sie alle denselben Nistplatz nutzen, oder auch in einem gemeinsamen Bau, in dem jedes Weibchen einzeln für seine Nachkommen sorgt. Andere führen die Brutpflege zum Teil gemeinsam durch oder nutzen die Gemeinschaft zur besseren Verteidigung ihrer Nestanlagen.
 

Staatenbildende Wildbienen


Streng organisierte Staaten, wie wir sie bei der Honigbiene kennen, gibt es nur bei wenigen Arten der Wildbienen: bei Hummeln und bei Furchenbienen. In einem Volk leben eine oder mehrere Königinnen, die für die Fortpflanzung verantwortlich sind und Eier legen, während unfruchtbare Weibchen alle anderen Arbeiten erledigen. Die Männchen oder Drohnen haben die Aufgabe, die Weibchen oder die Königin zu begatten, anschließend sterben sie. Im Unterschied zu den Hongibienen, wo ein Bienenvolk über mehrere Jahre lebt, besteht der Staat der Wildbienen nur während der Vegetationszeit. Im Spätsommer oder Herbst sterben alle Tiere bis auf die jungen befruchteten Königinnen. Diese überwintern an einem versteckten Platz und gründen im Frühjahr ein neues Volk. Sie suchen zuerst einen geeigneten Nistplatz und beginnen mit dem Nestbau. Aus den ersten Eiern schlüpfen Arbeiterinnen, die den weiteren Nestbau übernehmen.
 

Schmarotzende Wildbienen


Letztendlich gibt es eine ganze Reihe sogenannter Kuckucksbienen, die ihre Eier und damit deren Aufzucht anderen Solitärbienen unterschieben. Sie selbst bauen keine Nester und sammeln auch keinen Pollenvorrat für ihre Nachkommen.
 

Wildbienennester


Wichtig für alle Nester der Wildbienen ist Sonne beziehungsweise Wärme, Trockenheit, Belüftung und Abtrocknung nach Regen. Sonst kommt es leicht zu Schimmelbildungen. Für ihren Nestbau verarbeiten sie modriges Holz, Mark aus Pflanzenstängeln, Moos, feine Wurzeln, Blätter- und Blütenteile, Pflanzen- und Tierhaare, Harz, Sand und Lehm. Die Bienen produzieren daraus zusammen mit körpereigenen Stoffen eine Art Mörtel
 

Häufige Wildbienenarten


Masken- und Blattschneiderbienen legen in Käfergängen von altem Holz oder in dürren Brombeer- und Himbeerzweigen Brutkammern an. Blattschneiderbienen bauen unter der Rinde von Totholz, im morschen Holz, auch in Holzfassaden und Trockensteinmauern ihre Nistplätze.

Die Mauerbiene ist eine der häufigsten Wildbienen und wird gern mit der Honigbiene verwechselt. Sie nistet Solitär in verlassenen Gängen in Holz sowie in Höhlräumen und Ritzen im Verputz und nimmt Nisthilfen wie Insektenhotels gerne an. Zum Bau ihrer Brutkammern vermischt sie Lehm mit Speichel. Die Mauerbiene ist ein wertvoller Nützling für die Obstbaumbestäubung, das sie im Frühjahr schon ab einer Temperatur von 10 Grad Celsius unterwegs zu den ersten Blüten ist.

Die Holzbiene ist besonders groß (20-28 mm) und dunkel mit bläulich glänzenden Flügeln. Holzbienen überwintern als Fluginsekten und paaren sich im nächsten Frühjahr. Sie sind in eher wärmeren Gegenden und an sonnigen Plätzen anzutreffen. Holzbienen nagen ihre Gänge selbst in das morsche Holz, wobei sie bevorzugt rote Stellen anfliegen. Die vertikalen Gänge sind bis zu 30 cm lang, darin legt das Weibchen nacheinander seine Brutzellen an. Die Trennwände dazwischen stellt es aus Holzspänen vermischt mit Speichel her. Wenn die jungen Holzbienen fertig entwickelt sind, kriechen sie hintereinander aus der Röhre, wobei die letzten warten müssen, bis die vorderen so weit sind.
 

Friedlebend oder agressiv?


Friedliche Einsiedlerbienen haben wenige Chancen gegen einen Feind, wenn ihr Nest angegriffen wird. Daher versuchen sie erst gar nicht zu kämpfen. Ist ihr Nest zerstört, fangen sie an einer anderen Stelle mit einem neuen Nestbau an. Denn jede Biene hat die Rolle der Königin: Wenn sie im Kampf stirbt, kann sie keine Nachkommen mehr produzieren.

Staatenbildende Hummeln gelten ebenfalls als sehr friedliebend, da sie in ihren Erdbauten oder Hummelhäusern nicht so leicht angegriffen werden können. Eine Ausnahme sind Baumhummeln. Sie reagieren nervös, wenn man in die Nähe kommt, ihre Nester in Baumhöhlen sind anscheinend gefährdeter, und sie haben gelernt, sich gegen Räuber zu verteidigen.

Bei den Stechimmen können nur die Weibchen stechen. Ihr Stachel befindet sich am Ende des Hinterleibs und ist mit einer Giftdrüse verbunden. Mit dem Stich gelangt das Gift in den Körper des Beutetieres oder Feindes. Der Giftstachel dient in erster Linie dazu, Beutetiere zu lähmen, wie dies beispielsweise bei den Weg- und Grabwespen der Fall ist. Erst in zweiter Linie wird er zur Verteidigung eingesetzt. Nur Honigbienen haben einen Stachel mit einem Widerhaken. Damit gelangt am meisten Gift in den Körper, der Stich führt jedoch zum Tod der Biene.

Honigbienen und echte Wespen leben in großen Staaten. Das konzentrierte Nahrungsangebot eines großen Nestes ist für den Feind verlockender als die einzelnen Legeröhren der solitär lebenden Arten. Wenn sie sich angegriffen fühlen, kämpfen daher alle Arbeiterinnen um den Erhalt ihres Stockes. Die Zerstörung des Nestes bedeutet einen großen Verlust an Nachkommen, der Tod der Königin die Vernichtung des ganzen Volkes.
 

Lebensräume für Wildbienen

Feld- und Wiesenränder, Magerrasen, Brachen, Sand- und Kiesgruben, trockene und brachliegende Flächen, Böschungen und Waldböden, Streuobstwiesen. Wichtige Futterquellen: Weide, Hasel, Schlehe, Berberitze, Steinmispel, Löwenzahn, Klee, Schafgarbe, Glockenblume, Flockenblume, Storchschnabel, Salbei, Thymian, Melisse, Mine, Lavendel

Solitärwespen

Im Insektenhotel finden sich auch einige solitär lebende Wespenarten ein, die ihre Eier einzeln in den Pflanzenstängeln, in Holz oder in Lehm ablegen. Sie sind nützliche Insektenräuber.

Wegwespen – Die schlanken und langbeinigen Insekten sind meist schwarz oder schwarz-rot. An ihrem verdickten Hinterleib sitzt ein Giftstachel, mit dem sie ihre Beute lähmen können. Für Menschen ist der Stich ungefährlich. Wegwespen haben sich für ihr Brutvorsorge auf Spinnen spezialisiert. Sobald sie ein Opfer gefunden haben, lähmen sie es mit einem Stich ins Nervensystem, zerren es in ihre Bruthöhle und legen ein Ei darauf ab. Anschließend verschließen sie die Kammer. Die gelähmte Spinne kann sich nicht wehren, bleibt aber am Leben, bis die Larve schlüpft und sich auffrisst. So bleibt der Nahrungsvorrat für die Nachkommen frisch. Manche sind Brutschmarotzer und legen ihr Ei auf die erlegte Spinne einer anderen Wespe, die ihre Beute gerade ins Nest schaffen wollte. Erwachsene Wegwespen ernähren sich von Nektar.

Grabwespen gehören einer artenreichen, vielgestaltigen Familie an. Sie können schwarz-gelb bis rötlich gefärbt sein, viele Arten haben einen sehr langen, schmalen Hinterleib. Die Weibchen graben Gänge in den Boden und legen darin eine Nistkammer an, nutzen aber auch verlassene Käfergänge, Stängel und Mauerritzen für die Eiablage. Sie versorgen ihre Brut mit gelähmten Insekten. Dazu fangen sie Käferlarven und Heuschrecken, die oft viel größer sind als sei selbst. Die adulten Tiere leben von Blütennektar und Pollen.

Echte Wespen und Hornissen

Echte Wespen und Hornissen bauen ihre Nester oft in Baumhöhlen, auf Dachböden oder auch in Vogelnistkästen. Die ballonartigen beigefarbenen Papiernester werden aus zerkauten Holzfasern errichtet. Beide Arten bilden Staatengemeinschaften aus (Wespen bis zu 7.000, Hornissen bis zu 700 Tiere pro Volk) und sind daher in Insektenhotels nicht anzutreffen.

Wespen fressen vor allem Pollen, Nektar, Pflanzensäfte, Obst und andere Insekten. Ihre Larven füttern sie mit toten oder erbeuteten Tieren, auch von den Tellern der Menschen. Hornissen halten sich gern im Siedlungsbereich auf, interessieren sich aber nicht für Menschennahrung. Die nützlichen Insekten jagen vor allem Fliegen und Raupen.