Insektenhotel Bauanleitung

Insektenhotels für Garten Nützlinge

Ein Insektenhotel ist wie ein Fenster mit Ausblick in die kleine, aufregende Welt unseres eigenen Gartens. Wir können hautnah verfolgen, was da an Insekten unterwegs ist und was sie zum Überleben brauchen. Je besser das Insektenhotel ausgestattet ist, desto mehr Gäste werden angelockt. Gibt es dann auch noch eine reiche Auswahl an Blumen, Wildkräutern und Sträuchern in der Nähe des Insektenhotels, ist die Verpflegung mit Pollen und Nektar gesichert und das Insektenhotel wird voll belegt sein.

Platz für viele Gäste im Insektenhotel

Die große Hotelanlage lädt viele verschiedene Insekten ein. Jedes kann sich einen geeigneten Platz zum Schlafen, zur Brutvorsorge und zum Überwintern aussuchen. Meist sind die Zimmer nach kurzer Zeit bezogen – der Bedarf an Wohnraum ist groß. Was erfreulich ist, denn es zeigt, dass genügend Insekten darauf warten und sofort zur Stelle sind, sobald es einen neuen Platz zu erobern gibt.

Jeder noch so kleine Hohlraum wird von ihnen genutzt, ob Stängel, Mauerritze oder eine Lücke im Holz. Er wird rasch als Nistkammer eingerichtet und mit selbst gemachtem Baumaterial aus Pflanzenresten verschlossen. Der Verschluss hält den ganzen Winter über, bis sich im nächsten Jahr dahinter neues Leben regt.

Das Insektenhotel bauen

Das Insektenhotel kann als Regal unter einem Dachvorsprung oder wie ein kleines Haus mit Spitzdach oder Flachdach gestaltet werden. Es kann beim Bau einer Mauer oder eines Zaunes gleich integriert oder in die Scheibe eines hohlen Baumstammes eingebaut werden.

Die zahlreichen Unterkünfte darin werden mit verschiedenen Holzstücken mit Bohrlöchern, mit Reisig, Schilf und Strohalmen, Pflanzenstängeln und hohlen Zweigen von Brombeere oder Holunder hergestellt. Alte Ziegel, Ton, Lehm und Heu füllen weitere Kammern. All diese Materialien lassen sich leicht sammeln und ein paar alte Bretter bilden den Rahmen. Im Sinne der Nachhaltigkeit – Vorhandenes wiederverwenden, Altes einem neuen Zweck zuführen – werden Ressourcen gespart und Abfall vermieden. Der Bau eines Nützlingshotels ist eine gute Gelgenheit, Vorhandenes wiederzuverwenden und Altes einem neuen Zweck zuzuführen.

Die Bewohner eines Insektenhotels

In die diversen Röhren und Gänge ziehen vor allem Wildbienen, Hummeln und einige Wespenarten ein. Auch Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmer und Schmetterlinge finden darin geeignete Verstecke. Für sie kann man aber auch eigene Hotels bauen.

Bauanleitung Wildbienenhotel

Bauanleitung Hummelhotel

Bauanleitung Florfliegenkasten

Bauanleitung Ohrwurmversteck

Bauanleitung Marienkäferhaus

Bauanleitung Schmetterlingshotel

Bauanleitung Fledermauskasten

Bauanleitung Igelhaus

Idealerweise sollten die „Hotelbauarbeiten“ im Zeitraum März bis Mai fertiggestellt sein.

Die Hotelzimmer werden von den Nützlingen mehrmals hintereinander bezogen. Eine „Zimmerreinigung“ ist nicht notwendig – die Insekten misten die alten Nistkammern selbst aus und befüllen sie neu. Erst wenn das Material verwittert ist, muss es ersetzt werden.

Bauanleitung für ein Insektenhotel zum selber bauen

Material für das Insektenhotel

Säugeraues Fichten- oder Kiefernholz, 2 cm stark:
4 Bretter 75 x 25 cm für Seitenwände und Rückwand
4 Bretter 50 x 25 cm für Boden und Zwischenwände
1 Brett 20 x 25 cm für den Dachfirst
2 Bretter 45 x 30 cm für das Dach
Schrauben oder Nägel
Dachpappe oder Schilfmatte für das Dach

Bauanleitung für das Insektenhotel zum selber bauen

1.) Seitenwände an das Bodenbrett schrauben oder nageln
2.) Firstbrett in der Mitte des obersten Zwischenbretts einfügen und anschrauben
3.) 2 Bretter als Rückwand anschrauben
4.) Dachbretter anschrägen und befstigen, sodass sie auf dem Dachfirst und den Seitenkanten aufliegen
5.) Dachpappe oder Schilfmatte am Dach befestigen

Befüllung für ein Insektenhotel

1.) Markhaltige Zweige (z. B. Brombeere, Himbeere, Jasmin, Holunder): Zweigstücke mit einem Knoten nach hinten einbauen, damit die Röhre hinten verschlossen ist. Vorn mit einem scharfen Messer abschneiden und mit Schleifpapier behandeln, damit das Einflugloch glatt ist.
2.) Hartholzstücke (z. B. Eiche, Buche, Obstbäume) mit vorgebohrten Nistkammern: Löcher mit einem Durchmesser von 2-10 mm, mit einer Bohrmaschine leicht schräg nach oben bis zum Anschlag bohren (5-10 cm tief). Die Bohrlöcher müssen hinten verschlossen bleiben.
3.) Schilf- und Strohhalme: Auf die richtige Länge bringen und bündeln.
4.) Hohlziegel: Zweige, Schilf- oder Strohhalme in die Löcher stecken (sonst sind die Löcher zu groß) und teilweise mit Lehm verschmieren
5.) Tonstücke: Frei formen und mit Stiften verschieden große Löcher hineinbohren. Wenn Ton an vor Regen geschützten Stellen eingebaut wird, braucht er nicht gebrannt werden.
6.) Dicke Äste und Zweige, Altholz mit Fraßgängen, auch Holzscheite mit Rissen und Spalten einbauen
7.) Stroh, Heu: Als Unterschlupf in Zwischenräume stecken.

Lage des Insektenhotels

Das Insektenhotel kann an eine Wand montiert, auf Ziegel und Steine gestellt oder an Pfosten geschraubt im Freien aufgestellt werden. Es sollte sonnig und geschützt stehen und nach Süden/Südosten ausgerichtet sein.