Nistkasten: Schutz vor Räubern

Erfahren Sie, welche Nesträuber es gibt und wie Sie Ihre Nistkästen vor Katzen, Mardern, Waschbären und anderen Tieren schützen können. Ein Marderschutz, ein Katzenabwehrgürtel und Geruchsstoffe sind einige der Schutzmaßnahmen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie diese Maßnahmen funktionieren und wie Sie Ihren Nistkasten vor Räubern schützen können.
 

Welche Nesträuber gibt es?

Katzen

Die Katze ist das beliebteste Haustier der Deutschen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Anzahl der Hauskatzen in Deutschland mehr als verdoppelt. Für unsere Vogelarten ist dies allerdings eine gefährliche Entwicklung. Katzen fangen nicht nur gelegentlich einen unachtsamen Vogel am Boden, sie können auch in Nistkästen hineingreifen und die Jungvögel herausziehen.

Marder

Der Marder ist ein gefürchteter Räuber bei den Vögeln. Genau wie die Katze greift er in das Einflugloch, wo er nicht nur die Vögel, sondern auch deren Eier herausziehen kann. Auch seine zerstörerische Kraft demonstriert er gelegentlich. Ist der Nistkasten aus dünnem Holz oder schlecht verarbeitet, kann er vom Marder durchaus zerlegt werden.

Rabenvögel

Rabenvögle wie die Dohle, Elster und Krähe sind Allesfresser. Wenn sie zur Brutzeit Eier oder Jungvögel erreichen können, nehmen sie auch diese Nahrungsquelle wahr. In dieser Hinsicht sind sie jedoch in erster Linie für Freibrüter und Halbhöhlenbrüter eine Gefahr, da sie das Innere von Nistkästen oder Nischen nur schwer erreichen können.

Eichhörnchen

Der Speiseplan der Eichhörnchen sieht in erster Linie Nüsse und Beeren vor. Zur Deckung des Eiweißbedarfs fressen Sie in der Regel Insekten. Nur im Notfall bei sehr knappem Nahrungsangebot entscheiden sich Eichhörnchen zur Plünderung von Vogelnestern, um so dem Hungertod zu entkommen oder den hohen Eiweißbedarf während der Trächtigkeit zu decken.

Buntspechte

Ähnlich wie das Eichhörnchen kann auch der Buntspecht zum Nesträuber werden. Ist seine natürliche Nahrung wie Insekten und Larven knapp, bedient er sich gelegentlich an einem Nest der Gartenvögel. Hier stellt er auch bei Nistkästen eine echte Gefahr dar, denn anders als die Rabenvögel ist er in der Lage, das Einflugloch eines Holznistkastens zu vergrößern bis er das Nest erreichen kann.

Waschbären

Waschbären wurden in Deutschland erstmals in den 1920er Jahren eingeführt und haben sich seitdem stark ausgebreitet. Inzwischen sind sie in fast allen Bundesländern anzutreffen. Als Allesfresser machen sie auch vor der Plünderung von Nistkästen nicht halt. Auch sie greifen nach Möglichkeit in das Einflugloch und stehlen Eier und Jungvögel. Waschbären sind sehr intelligente und auch kräftige Tiere. Ein Riegel, der die Reinigungsklappe eines Nistkastens verschließt, kann der Waschbär problemlos öffnen. Und ein nicht ganz stabil angebrachter Nistkasten wird vom Waschbären abgerissen. 
 

 

Wie kann ein Nistkasten vor Räubern geschützt werden?

Verlängerung des Eingangs

Damit eine Katze, ein Marder oder Waschbär beim Griff in den Nistkasten die Eier und Jungvögel nicht mehr erreicht, wird der Eingang des Nistkastens verlängert. Dabei wird ein Vorbau am Einflugloch angebracht. Der Räuber kann dann zwar noch in den Nistkasten greifen, kommt aber mit seiner Pfote nicht mehr nach unten an das Nest. Einige Nistkästen haben bereits von vorn herein ein vorgebautes Einflugloch, das nach dem gleichen Prinzip funktioniert.

Schwegler 1B Nistkasten 32 mm mit Markenschutz
 
Schwegler 2GR 3-Loch mit integriertem Markenschutz
 
Schwegler 2GR oval mit integriertem Markenschutz
 

Marderschutz am Nistkasten nachrüsten

An einem Holznistkasten kann nachträglich ein separater Marder- bzw. Räuberschutz angebracht werden. Dieser wird einfach vor das Einflugloch geschraubt.

Marderschutz nachruesten
 
Marderschutz nachgeruestet
 

Bei den Holzbetonnistkästen 1B und 2M von Schwegler ist es möglich die Vorderwand auszutauschen und eine Vorderwand mit Marderschutz einzusetzen.

Vorderwand mit Marderschutz 32 mm
 
Vorderwand mit Marderschutz 26 mm
 

Katzenabwehrgürtel

Katzenabwehrguertel
 

Ein Katzenabwehrgürtel ist ein Drahtgürtel, der um den Baum gelegt wird und die Katzen vom Hinaufklettern abhält. Er dient nicht nur zum Schutz von aufgehängten Nistkästen, sondern hält die Haustiere auch von anderen Nestern im Baum fern. Durch das Stecksystem ist der Katzenabwehrgürtel beliebig an die Dicke des Stammes anpassbar.

Teichfolie

Das Umwickeln des Baumstammes mit einem Stück Teichfolie verhindert allen kletternden Räubern den Baum zu erklimmen. Es hält somit nicht nur Katzen ab, sondern lässt auch Marder und Waschbären an der Folie herunterrutschen.

Geruchsstoff zur Marderabwehr (auch Hund und Katze)

Marder, Hunde und Katze reagieren empfindlich auf Gerüche. Mit einem speziellen Geruchsstoff ist es möglich diese Tiere von bestimmten Stellen fern zu halten oder zu vertreiben. Nicht nur Garagen und Autos können so vor unliebsamen Gästen geschützt werden, sondern auch Vogelnistkästen. 

Geruchsstoff gegen Marder
 

Die Aufhängung des Nistkastens

Wie oben bereits erwähnt, kann ein zu locker aufgehängter Nistkasten beispielsweise von einem Waschbären heruntergerissen werden. Die Aufhängung sollte daher nicht nur nach dem Gewicht des Nistkastens bemessen werden, sondern darf deutlich stabiler ausfallen.

Ähnlich wie beim Prinzip der Teichfolie, ist ein Nistkasten auch an einer glatten Wand vor Räubern geschützt, sofern sie diese nicht erklettern können.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, Nistkästen freihängend an einem Ast zu befestigen. Bei freihängenden Nistkästen fällt es insbesondere Waschbären nicht leicht den Nistkasten zu erreichen.

Stabilität des Nistkastens

Neben den oben beschriebenen Hilfsmitteln zum Abhalten von Nesträubern, ist ebenfalls entscheidend wie der Nistkasten aufgebaut ist und aus welchem Material er besteht. Zunächst ist die Höhe des Einfluglochs ein wichtiger Faktor. Zwischen Einflugloch und Nistkasten-Boden muss genügend Platz sein, damit der Weg zum Nest für Räuber möglichst lang ist. 

Beim Kauf oder Bau eines Holznistkastens ist auf die Materialstärke und die Verbindungen zu achten. Werden etwa zu kurze Nägel eingesetzt, kann der Nistkasten womöglich von einem Marder oder Waschbären geöffnet werden. Weitere Tipps zur Auswahl eines fachgerechten Nistkasten finden Sie hier: 5 Merkmale eines fachgerechten Nistkastens

Ein Nistkasten aus Holzbeton bietet von vorn herein einen höheren Schutz vor Nesträubern. So kann zum einen das Einflugloch nicht durch einen Specht bearbeitet und vergrößert werden, zum anderen setzt ihm die Witterung kaum zu. Holz wird mit den Jahren morsch und kann dann von einigen Nesträubern aufgebrochen werden. Holzbetonnistkästen haben eine weitaus höhere Lebensdauer.

 

Mit diesen Tipps und Möglichkeiten hoffen wir, dass Ihre Nistkästen von Räubern verschont bleiben und die Gartenvögel ihre Junge ungestört großziehen können.